von Thimo Hofner
Die Gruppierung von Keywords in Google Ads hat enormen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg einer Kampagne. Nach einigen großen Änderungen funktioniert die Keyword-Gruppierung nun anders als noch von einem Jahr. Deshalb ist es wichtig, den Überblick zu behalten.
In diesem Post lernst Du, was sich geändert hat und wie Du im neuen Google Ads Umfeld Deine Keywords gruppieren solltest.
Auf einen Blick: Google interpretiert die Bedeutung von Keywords – die Schreibweise ist nicht mehr wichtig. Für jede eindeutige Bedeutung sollte eine Keyword-Gruppe erstellt werden.
Anleitung zum Vorgehen:
Das war die kurze allgemeine Antwort. In diesem Post zeige ich Dir im Detail, wie Du für Dich die richtige Keyword-Gruppierung vornimmst und worauf Du dabei achten musst. Hier eine Übersicht:
Durch gutes und durchdachtes Gruppieren Deiner Keywords profitierst Du mehrfach. Hier eine kleine Übersicht über die Vorteile:
Relevantere Ads: Durch das Gruppieren Deiner Kampagnen-Keywords kannst Du später viel relevantere Anzeigen erstellen. Dabei kannst Du viel genauer auf die konkrete Suchanfrage der Nutzer eingehen. Dadurch steigerst Du die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf Deine Ad Klicken.
Sucht ein Nutzer z.B. “rote lederjacke” wird er sich von einer generischen Anzeige über Jacken eher nicht angesprochen fühlen – wohl aber, wenn in der Ad klar wird, dass er mit einem Klick direkt zu einer Auswahl roter Lederjacken kommt.
Besserer Qualitätsfaktor und geringerer CPC: Google’s gesamtes Geschäftsmodell basiert darauf, dass wir als Nutzer genau das finden, was wir suchen. Aus diesem Grund legt Google selbst sehr großen Wert auf die Anzeigenrelevanz.
Die Anzeigenrelevanz bestimmt zusammen mit der voraussichtlichen Klickrate (CTR) und der Landing Page Experience den Qualitätsfaktor Deiner Anzeige. Anzeigen mit einer hohen Qualität werden von Google bevorzugt und mit einem geringeren CPC belohnt.
Leichtere Optimierung: Bei der Optimierung geht es vor allem darum, Streuverluste zu vermeiden. Man muss herausfinden, wo man unnötig Geld ausgibt. Wenn Du Deine Keywords in gut abgegrenzte Gruppen eingeteilt hast, kannst Du später einfach sagen, welche Suchanfragen Dir Geld bringen und welche Du lieber nicht mehr bespielen solltest.
Du siehst, die Keyword-Gruppierung ist nicht nur ein organisatorisches Thema, sondern führt am Ende auch zu erfolgreicheren und günstigeren Kampagnen.
Die Vorteile liegen also auf der Hand, aber in der Praxis ist es nicht immer leicht. Ich versuche Dir daher konkrete Handlungsempfehlungen zu geben.
Das Ziel der Gruppierung ist es, die Keywords nach der jeweiligen Suchintention einzuteilen. Frage Dich daher: “Was will der Nutzer wirklich, wenn er diese Wörter in Google sucht?“
Für jede abgegrenzte Nutzerabsicht solltest Du eine Anzeigengruppe erstellen. Man spricht hier auch oft von Keyword Themes.
Info: Google’s Algorithmen sind mittlerweile extrem gut darin, den semantischen Sinn einer Suchanfrage zu verstehen. Die Suchintention spielt daher bei der Keyword-Planung eine viel größere Rolle, als die Schreibweise, Synonyme, Mehrzahl etc.
Mehr dazu hier
Ein Keyword Theme ist eine Gruppe von verwandten Suchanfragen, die eine gemeinsame Suchabsicht haben. Das ist die trockene Definition. Aber was heißt das konkret?
Bleiben wir beim oberen Beispiel: Du betreibst ein Modegeschäft und möchtest Deine Jacken bewerben. Du verkaufst Lederjacken, Jeansjacken und Winterjacken. Die einzelnen Jacken unterscheiden sich dabei noch den Eigenschaften: Farbe, Größe, Preis, Zielgruppe.
Zudem gibt es verschiedene Zusatzwörter, welche etwas über die Absicht einer Suchanfrage aussagen (“preis”, “kaufen”, “günstig”, “beste”).
Ein Keyword Theme könnten dann z.B. folgende sein:
Jacke kaufen
Rote Lederjacke Damen
Beste Winterjacke Herren
Du siehst, es gibt viele Kombinationen und jede hat eine andere Suchintention.
Gucken wir uns nun von Beginn bis Ende an, wie man Keywords für Google Suchkampagnen sammelt, gruppiert und optimiert.
Zunächst brauchst Du eine Grundlage an Keywords, bevor es an’s Gruppieren geht. Ein sehr hilfreiches und kostenloses Tool für die Keyword-Recherche ist der Google Keyword Planner.
Diesen kannst Du ganz einfach über die Google Ads Oberfläche unter Tools und Einstellungen > Planung > Keyword Planner erreichen.
Im Keyword Planner kannst Du entweder Deine Landing Page scannen lassen und die wichtigsten Begriffe der Seite automatisch erfassen oder Du gibst Deine Ausgangsbegriffe selbst an. Die besseren Ergebnisse bekommst Du meist, wenn Du Deine Begriffe manuell einträgst.
Für das obere Jacken-Beispiel kannst Du etwa die Oberbegriffe eintragen:
Google gibt Dir dann eine lange Liste verwandter Suchanfragen, die Du in Deine Liste mitaufnehmen kannst. Sehr hilfreich sind hierbei auch die zusätzlichen Infos (z.B. Suchvolumen, Wettbewerb oder Klickpreis), die Google bereitstellt.
Tipp: In dieser Ansicht gibt es auf der rechten Seite eine Option, die Liste zu filtern. Damit kannst Du z.B. andere Markennamen aus der Liste ausschließen.
Gehe die Liste durch und wähle die Keywords aus, die genau zu Deiner Kampagne und den Produkten, die Du bewerben willst passen. Auch wenn das Suchvolumen oft verlockend aussieht, solltest Du hier eher keine zu allgemeinen Keywords mitaufnehmen (Beispiel: “Coat”).
Sobald Du alle relevanten Keywords ausgewählt hast, kannst Du sie zu einem Plan hinzufügen und als CSV oder Google Sheet exportieren.
Hierbei zählt: Qualität statt Quantität. Durch die Änderungen in Google Ads benötigst Du nicht mehr so viele Keywords pro Anzeigengruppe.
Im nächsten Schritt geht es darum, Ordnung in die Keyword-Liste zu bringen. Das heißt, Du untersuchst Deine Liste nach Oberbegriffen und möglichen Zusatzwörtern, welche die Suchintention ändern.
Am besten trennst Du die Oberbegriffe und die Zusatzwörter in verschiedenen Spalten. Dann kannst Du im nächsten Schritt daraus die Gruppierung vornehmen.
In unserem Fall wären die Oberbegriffe, die Produkttypen, die wir oben bereits definiert haben:
Mögliche Zusatzwörter könnten z.B. die Farbe, die Größe oder die Zielgruppe sein (für Männer, für Frauen, für Kinder).
Wichtig ist, dass Du nur die hochrelevanten Zusatzwörter behältst.
Im Suchmaschinenmarketing (SEM) gibt es bekannte Zusatzwörter, welche eine klare Aussage über die Suchintention der Nutzer geben. Hierfür gibt es verschiedene Einteilungen. Hier eine Übersicht über die häufigste:
Transaktional / Kommerziell: Nutzer wollen eine bestimmte Handlung durchführen, z.B. kaufen.
Häufige Zusatzwörter:
kaufen
bestellen
Rabatt, günstig, Preis
download, herunterladen
mieten, leihen
beste
Informativ: Nutzer wollen sich informieren oder eine bestimmte Information finden. Oft bevor sie eine Kaufentscheidung treffen:
Häufige Zusatzwörter:
Vergleich
Erfahrungen, Review
Test
Anleitung
Wie
Navigation: Nutzer wollen etwas finden – egal ob digital (Website, App etc.) oder analog (Orte, Städte, Geschäfte etc.)
Häufige Zusatzwörter:
Wo
Adresse
Es lohnt sich immer die Keywords in Deiner Liste nach der Suchintention zu untersuchen. Halte dabei Ausschau nach solchen Signalwörtern, wie oben angeführt.
Wenn Du Deine Keyword-Liste geordnet hast, kannst Du jetzt Deine Keyword Themes definieren. Dabei bildet jeder Oberbegriff allein (z.B. Lederjacke) und in Kombination mit einem Zusatzwort (z.B. rote Lederjacke) ein Keyword Theme.
Hierbei solltest Du natürlich nicht jede Kombination mit aufnehmen, sondern nur jene, die auch für Deine Kampagne sinnvoll sind. Gerade wenn Du ein begrenztes Budget hast, solltest Du Dich eher auf die groben Unterscheidungen konzentrieren.
Eine Unterscheidung zwischen “Lederjacken Herren” und “Lederjacken Damen” ist z.B. in den meisten Fällen wichtiger als eine Unterscheidung nach Farbe.
Wichtig: Erstelle keine Keyword Themes, die sich von der Bedeutung zu ähnlich sind. Eine Unterscheidung nach “Lederjacken für Frauen” und “Lederjacken für Damen” ist z.B. nicht zielführend. Die Keyword Themes müssen sich in der Bedeutung klar voneinander klar unterscheiden – nicht nur in der Schreibweise.
Nun also zur Gruppierung der Keywords. Wenn Du Deine Keyword Themes parat hast, musst Du nun nur noch die Keywords aus Deiner Liste nach Keyword Theme einteilen. Und fertig! 🥳
Jede Keyword-Gruppe kann nun eine Anzeigengruppe in einer Google Suchkampagne werden. Um nun den Vorteil der durchdachten Gruppierung auszunutzen, musst Du nun passende Anzeigen erstellen und auf die relevanteste Landing Page linken.
Nach der Gruppierung liegt die Entscheidung bei Dir, ob Du alle Keyword-Gruppen in die gleiche Kampagne mitaufnimmst oder Du mehrere Kampagnen erstellst. Das könnte der Fall sein, wenn Du etwa bestimmte Budgets hast oder Du verschiedene Gebotsstrategien verwenden willst.
Wenn Du die Kampagne(n) gestartet hast, ist es wichtig, dass Du Deine Einteilung immer wieder untersuchst. Hierfür solltest Du regelmäßig in den Bericht zu den Suchbegriffen gucken.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Post weiterhelfen. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Gruppierung Deiner Keywords!
Work smart, not hard – Clicks in Mind
Hi, mein Name ist Thimo Hofner. Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren im Online Marketing als Google Ads Manager. Über viele Kurse, Weiterbildungen und vor allem die Arbeit mit vielen verschiedenen Kunden habe ich die besten Strategien für den Erfolg mit Google Ads gelernt. In meinem Blog und auf YouTube teile ich mein Wissen, um Dir zu mehr Online-Marketing-Erfolg zu verhelfen.