von Thimo Hofner
Google Ads ist ein System, das sich ständig ändert. Best Practices von gestern sind heute oft schon überholt. Das Gleiche gilt auch für den Aufbau von Anzeigengruppen. Du fragst Dich, wie viele Ads Du pro Ad Group brauchst? In diesem Post erkläre ich es Dir.
Auf einen Blick: Für eine erfolgreiche Suchkampagne reicht bereits eine Responsive Search Ad (RSA) pro Anzeigengruppe aus. Um zusätzliche Insights zu generieren ist es aber empfehlenswert 2 Anzeigen zu aktivieren, in denen ein bestimmter Aspekt getestet wird.
Es gibt noch mehr, das zu in diesem Fall beachten solltest. In diesem Post findest Du alles wihctige dazu. Hier eine Übersicht:
Die richtige Anzeigengestaltung und -Struktur ist elementar wichtig für erfolgreiche Kampagnen in Google Ads. Dazu zählt auch die Anzahl an verschiedenen Ads pro Ad Group.
Die Anzeige dient dazu, den Nutzern zu signalisieren, dass Dein beworbenes Angebot das ist, was sie suchen. Das gelingt aber nicht immer auf Anhieb. Ein Indikator dafür ist eine geringe Klickrate (CTR) von unter 3%.
Die Idee von mehreren Anzeigen in einer Anzeigengruppe ist es, verschiedene Anzeigentexte zu testen. So findest Du heraus, welche Art der Kommunikation den größten Erfolg verspricht.
Bis vor kurzem galt folgende Faustregel als Schlüssel zum, Erfolg:
Für eine erfolgreiche Anzeigengruppe brauchst Du 3-5 Anzeigen pro Anzeigengruppe.
Außerdem gab es die Strategie pro Anzeigengruppe lediglich 1 Keyword zu hinterlegen, damit die Anzeigen eine maximale Relevanz zur Suchanfrage hat. Diese Art von Anzeigengruppen nennt man Single Keyword Ad Groups oder kurz SKAGs.
Wichtig: Beide Strategien sind mittlerweile überholt, da es einige Updates gab, welche die Funktionsweise von Google Ads verändert haben.
Mehr dazu findest Du in diesem Post: Wie viele Keywords pro Anzeigengruppe
Die alte Faustregel mit 3-5 Anzeigen pro Anzeigengruppe basiert auf dem Anzeigentyp Expanded Text Ad bzw. Erweiterte Textanzeigen. Seit dem 30. Juni 2022 kann man diesen nicht mehr neu anlegen oder bestehende Anzeigen bearbeiten.
Der Anzeigentyp wurde von der Responsive Search Ad (RSA) ersetzt. In neuen Anzeigen kannst Du nur diesen Typ verwenden. Das bringt einige Vorteile und Änderungen mit sich. Hier ein kurzer Überblick:
Der Gedanke hinter der Responsive Search Ad gegenüber der Expanded Text Ad ist die Automatisierung von Anzeigentests. Während man bei der alten Variante genau die Slots einer Anzeige füllen konnte (3 Headlines und 2 Descriptions), gibt man in einer RSA bis zu 15 verschiedene Headlines und 4 verschiedene Descriptions an.
Google testet dann die verschiedenen Textkombinationen automatisch und optimiert so die Performance. So zumindest in der Theorie – in der Praxis klappt das nicht immer.
Info: In einer Anzeigengruppe kannst Du maximal 3 verschiedene Responsive Search Ads aktivieren. Allein deshalb kannst Du keine 5 verschiedenen Anzeigen in einer Anzeigengruppe erstellen.
Google’s Algorithmen sind mittlerweile extrem gut darin, den semantischen Sinn einer Suchanfrage zu verstehen. Deshalb ist es nicht mehr nötig, verschiedene Keywordabwandlungen in Deinen Anzeigengruppen zu hinterlegen.
Das zeigt sich in dieser Übersicht von Google:
Hier sieht man, dass selbst Keywords in Exact Match bzw. Genau passend mittlerweile für semantisch relevante Suchanfragen Anzeigen auslösen, auch wenn sie nicht dasselbe Wort enthalten.
Auch Phrase Match und Broad Match werden dabei noch breiter gefasst.
Für erfolgreiche Kampagnen ist das Verständnis der unterschiedlichen Match Types in Google Ads sehr wichtig. In einem anderem Post findest Du daher alles, was Du wissen musst:
Single Keyword Adgroups (SKAs), die genau ein Keyword enthalten, auf das die Anzeigen hinoptimiert sind, funktionieren nicht mehr so wie früher.
Das beeinflusst auch die optimale Anzahl der Anzeigen pro Anzeigengruppe. Denn Du kannst Deine Texte nicht mehr nur auf eine bestimmte Schreibweise Deines Fokuskeywords konzentrieren, sondern musst auch die anderen Varianten im Auge haben.
Wie sieht es nach den ganzen Änderungen nun aus? Wie viele Anzeigen soll man verwenden?
Für eine erfolgreiche Suchkampagne benötigt man nicht zwingend mehr als 1 Anzeige pro Anzeigengruppe.
Google selbst benötigt für seine Tests etwa 2000-3000 Impressions pro Monat pro Anzeige, um diese zu optimieren. Bei ausreichendem Budget kannst Du daher ohne Probleme mit 1 Ad pro Ad Group arbeiten.
Bei Responsvie Search Ads funktioniert die Optimierung der Anzeige etwas anders als bei einer Expanded Text Ad. Nachdem Google genug Daten sammeln konnte (2000-3000 Impressionen im Top Segment) findest Du in Deinem Anzeigenbericht unter “View asset details” wertvolle Insights, um Deine Anzeige zu optimieren:
Dort findest Du eine Übersicht über die verwendeten Texte und deren Performance. Google teilt diese in verschiedene Kategorien ein:
Wenn Du genug Budget für die Kampagnen zur Verfügung hast, kann Google auch nur mit einer Anzeige schnell Daten sammeln und optimieren.
ABER: Meiner Erfahrung nach dauert es oft recht lange, bis Google genug Daten gesammelt hat und Dir die wertvollen Insights anzeigt.
Aus diesem Grund empfehle ich Dir immer 2 Anzeigen gleichzeitig zu testen.
Auf diese Weise kannst Du unabhängig von Google unterschiedliche Aspekte Deiner Ads testen und schneller lernen, was funktioniert und was nicht.
Gucken wir uns nun kurz an, wie man solche Tests umsetzt:
Es gibt 2 wichtige Aspekte, die Du für einen aussagekräftigen Test beachten musst:
Das Wichtigste ist, dass Du immer nur 1 Aspekt gleichzeitig testest. Dafür kopierst Du die bestehende Anzeige und änderst eine Sache. Dann lässt Du beide Anzeigenvarianten gleichzeitig laufen.
Testen kannst Du z.B. folgendes:
Nachdem der Test eine Zeit gelaufen ist, musst Du entscheiden, welche Anzeigenvariante die bessere ist. Dafür solltest Du den Test mindestens für 30 Tage laufen lassen. Ideal ist es, wenn beide Varianten mindestens 1000 Impressions gesammelt haben.
Ist das der Fall entscheidest Du auf Basis zweier Metriken: CTR und Conversion Rate.
Hat eine Anzeige eine signifikant höhere Conversion Rate (bei einer signifikanten Anzahl an Impressions) ist diese der Gewinner.
Ist die Conversion Rate etwa gleich, solltest Du Dir die CTR ansehen und vergleichen. Denn eine höhere CTR ist ein Hinweis auf eine bessere Anzeigenrelevanz. Das führt meist mittelfristig zu einem niedrigeren CPC.
In diesem Fall ist die Variante mit der besseren CTR der Gewinner.
Bisher habe ich in diesem Post exklusiv Suchkampagnen behandelt. Es gibt aber auch andere Kampagnentypen, bei denen die Frage nach der Anzahl der Anzeigen bzw. Asset Groups interessant ist.
Aus diesem Grund möchte ich das zum Abschluss kurz anreißen.
Bei Display Kampagnen spielt neben den Texten vor allem das Bild eine zentrale Rolle. Google selbst empfiehlt dabei 3-4 verschiedene Anzeigen pro Anzeigengruppe zu erstellen.
Dann kann der Google Algorithmus für Dich herausfinden, welches Bild am besten funktioniert.
Das klappt sowohl bei manuellen als auch bei Responsive Display Ads. Wichtig dabei ist, dass Du nur das Bild änderst und die Texte gleich bleiben.
Denk daran: Immer nur einen Aspekt gleichzeitig testen.
In Performance Max Kampagnen gestaltet es sich etwas anders. Hier gibt es keine Anzeigen und Anzeigengruppen, sondern beides wird mit den Asset Groups abgebildet.
Grundsätzlich solltest Du mit den Asset Groups Deine Kampagne weiter unterteilen. Das heißt, für jede Unterkategorie Deiner Kampagne solltest Du mindestens eine Asset Gruppe erstellen.
Hier kann man keine “beste Anzahl” angeben, da diese ganz von Deinem sonstigen Kampagnen Setup abhängt. Es gibt allerdings eine Obergrenze von 25 Asset Groups pro Kampagne, die Du nicht überschreiten kannst.
Hi, mein Name ist Thimo Hofner. Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren im Online Marketing als Google Ads Manager. Über viele Kurse, Weiterbildungen und vor allem die Arbeit mit vielen verschiedenen Kunden habe ich die besten Strategien für den Erfolg mit Google Ads gelernt. In meinem Blog und auf YouTube teile ich mein Wissen, um Dir zu mehr Online-Marketing-Erfolg zu verhelfen.