von Thimo Hofner
Die Idee der Empfehlungen in Google Ads ist super: Auch wenn Du Dich nicht gut auskennst, hast Du einen automatisierten Assistenten an der Seite, der Dir mit konkreten Tipps hilft, den eigenen Account zu optimieren und den Erfolg zu erhöhen.
Das klingt zu schön, um war zu sein? Ist es auch!
Denn wenn Du nicht aufpasst, können die Empfehlungen von Google Ads genau das Gegenteil bewirken. Sie können Deine Kampagnen ineffizienter machen und Dich am Ende richtig viel Geld kosten.
Leider leiden darunter vor allem kleinere Unternehmen, die noch nicht viel Erfahrung mit Google Ads haben.
Damit Du nicht dazu gehörst, habe ich diesen Post geschrieben. Hier findest Du alles, was Du wissen musst – inkl. konkreten Tipps, wie Du mit den einzelnen Empfehlungen umgehen solltest. Los geht’s
In Kürze: Google Ads Empfehlungen können hilfreich sein, um Kampagnen zu optimieren, aber sie bergen auch Risiken. Prüfe jede Empfehlung gründlich und setze sie nur um, wenn sie zu Deinen spezifischen Kampagnenzielen passt.
Google Ads Empfehlungen sind automatisierte Vorschläge von Google, die Dir dabei helfen sollen, Deine Werbekampagnen zu optimieren. Diese findest Du im Empfehlungen-Tab Deines Google Ads-Kontos.
Jede einzelne Empfehlung wird als Karte dargestellt und Du hast die Möglichkeit, Dir die Details genauer anzusehen oder sie direkt anzunehmen.
Zu den typischen Empfehlungen gehören Vorschläge zur Erweiterung Deiner Keyword-Liste, Anpassungen von Geboten und Budgets, Aktivierungen neuer Anzeigenformate und viele mehr.
Google Ads Empfehlungen sind oft umstritten, weil sie nicht immer in Deinem besten Interesse sind. Viele dieser Vorschläge zielen darauf ab, Deine Werbeausgaben zu erhöhen, ohne dabei Deine Kampagnen wirklich zu verbessern.
Zum Beispiel empfiehlt Google häufig, Dein Budget zu erhöhen oder Broad Match Keywords zu verwenden. Diese Maßnahmen können zwar mehr Traffic generieren, führen aber in vielen Fällen nicht zu mehr Erfolg oder mehr Profitabilität.
Ein weiteres Problem ist, dass diese Empfehlungen auf allgemeinen Best Practices basieren und meist nicht auf die spezifischen Ziele Deiner Kampagnen abgestimmt sind – auch wenn Google selbst das so kommuniziert. Und auch viele der von Google angepriesenen Best Practices kann man kritisch sehen.
Google möchte natürlich, dass Du mehr auf der Werbeplattform ausgibst. Wegen dieses kommerziellen Interesses stellen viele die Empfehlungen von Google infrage.
Wichtig: Das heißt nicht, dass sich ein Blick in die Empfehlungen nicht lohnen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen sie Dir weiterhelfen können.
Im Empfehlungen-Tab in Deinem Google Ads Konto hast Du sicher schon einmal den Optimierungsfaktor gesehen. Dieser hängt stark mit den Empfehlungen zusammen.
Der Optimierungsfaktor in Google Ads gibt an, wie gut Deine Kampagne laut Google’s Best Practices aufgestellt ist. Der Score reicht von 0 % bis 100 %, wobei ein höherer Wert darauf hinweist, dass Deine Kampagne näher an ihrem „vollen Potenzial“ ist – zumindest nach den Maßstäben von Google.
Hier ist Google’s Definition:
Wichtig zu verstehen ist, dass dieser Score nicht direkt den Erfolg Deiner Kampagne in Bezug auf Conversions oder ROI misst. Vielmehr zeigt er, wie gut Deine Kampagne mit den von Google empfohlenen Praktiken übereinstimmt.
Du kannst Deinen Optimierungsfaktor ganz leicht erhöhen:
Denn der Optimierungsfaktor erhöht sich jedes Mal, wenn Du eine Empfehlung annimmst ODER ablehnst.
Google selbst sagt, dass der Optimierungsfaktor die Leistungsfähigkeit Deiner Kampagnen widerspiegelt. Ehrlicherweise ist das einfach nicht der Fall.
Das heißt, auch wenn Du alle Empfehlungen von Google ablehnst, hast Du einen Optimierungsfaktor von 100% – allerdings mit einem kleinen Haken:
Wenn Du Empfehlungen ablehnst, füllt sich die Leiste des Optimierungsfaktors mit einem grauen, statt blauen Balken. Hiermit nimmt Google noch eine Unterscheidung vor. Nach Aussage eines Googleberaters mit dem ich kürzlich gesprochen habe, sei lediglich der blaue Balken relevant. Im Beispiel auf dem folgenden Bild würde das heißen, dass meine Kampagne nur zu 53% optimiert ist – Google empfiehlt einen Score von 90%.
Ehrlicherweise habe ich aber noch nie einen Effekt davon gemerkt.
Der Optimierungsfaktor verdient diesen Namen aus den genannten Gründen also eigentlich nicht. Er sollte deshalb auch keine große Rolle für Deine Entscheidungen spielen.
Trotz aller Kritik kann der Optimierungsfaktor dennoch hilfreich sein. Denn wenn er niedrig ist, heißt das, dass Google viele Optimierungsmöglichkeiten gefunden hat. Es lohnt sich in dem Fall, dass Du Dir die Empfehlungen ansiehst. Hier sind durchaus hilfreiche Tipps dabei.
Kommen wir also nun dazu. Welche Empfehlungen sind nützlich und welche sind es nicht?
Google Ads bietet zahlreiche Empfehlungen zur Optimierung Deiner Kampagnen. Diese Empfehlungen lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen, je nachdem, wie sinnvoll sie in der Praxis sind.
Ich teile die Empfehlungen hier in diese Kategorien ein:
Selten sinnvoll:
Diese Empfehlungen kannst Du meist direkt ablehnen, da sie in den meisten Fällen nur dazu da sind, Dein Budget oder Deine Reichweite zu erhöhen – ohne dass Du davon profitierst.
Oft sinnvoll:
Es lohnt sich, alle Empfehlungen in dieser Kategorie anzusehen. Hier können hilfreiche Tipps dabei sein, oder Aspekte, die Du vielleicht übersehen hast.
Immer sinnvoll:
Hier findest Du Empfehlungen wie Fehler oder Konflikte in Deinem Account. Diesen solltest Du eigentlich immer folgen.
Da es sehr viele mögliche Empfehlungen gibt, und ich Dich nicht erschlagen will, konzentrieren wir uns auf die häufigsten.
In Google Ads gibt es die Möglichkeit, die Empfehlungen automatisch anzuwenden. Das heißt, sie werden umgestzt, sobald der Google Algorithmus eine Empfehlung für Deinen Account oder Deine Kampagnen gibt.
Falls Du schon einmal gemerkt hast, dass z.B. neue Keywords in Deinem Account hinzugefügt wurden oder sich die Gebotsstrategie von Kampagnen geändert hat, könnte es daran liegen.
Denn wenn das automatische Anwenden für bestimmte Empfehlungen aktiviert ist, gibst Du Google die Erlaubnis dafür große Änderungen vorzunehmen.
Überprüfe am besten gleich die entsprechenden Einstellungen in Deinem Account:
Bei den allermeisten Empfehlungen ist meiner Meinung nach Vorsicht geboten. Es gibt allerdings ein paar, die Du problemlos automatisch anwenden kannst.
Das sind meiner Meinung nach alle anderen. Denn dabei handelt es sich um Empfehlungen, die zwar durchaus nützlich sein können – aber das nicht in jedem Fall.
Deshalb muss man sie selbst prüfen und sicherstellen, dass die Empfehlung zur aktuellen Strategie passt.
Google Ads Empfehlungen sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können Dir auf der einen Seite helfen, Optimierungspotantiale und Fehler zu entdecken. Auf der anderen Seite können aber auch dazu beitragen, Deine Performance zu verschlechtern – vor allem wenn Du alle Empfehlungen umsetzt.
Deswegen: Schau Dir jede Empfehlung genau an, bevor Du sie übernimmst. Frag Dich immer, ob das wirklich zu Deinen Zielen passt.
Hier sind einige wichtige Punkte, die Du beachten solltest:
Bleib kritisch – so wirst Du auf lange Sicht erfolgreicher sein.
Danke, dass Du bis hier gelesen hast! Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem Post weiterhelfen.
Work smart with Clicks in Mind
Hi, mein Name ist Thimo Hofner. Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren im Online Marketing als Google Ads Manager. Über viele Kurse, Weiterbildungen und vor allem die Arbeit mit vielen verschiedenen Kunden habe ich die besten Strategien für den Erfolg mit Google Ads gelernt. In meinem Blog und auf YouTube teile ich mein Wissen, um Dir zu mehr Online-Marketing-Erfolg zu verhelfen.