Zielgruppensignale bei PMax Kampagnen: Das musst Du wissen

von Thimo Hofner

Audience Signals

Zielgruppensignale (engl. Audience Signals) sind wichtige Bausteine einer Performance Max Kampagne (PMax) in Google Ads. Dabei gibt es aber immer wieder Verwirrung darüber, wie sie eigentlich funktionieren. Falls auch Du noch einige Fragezeichen hast, bist Du hier genau richtig!

Denn in diesem Post erfährst Du alles, was Du über die Zielgruppensignale wissen musst.

In Kürze: Zielgruppensignale sind eine der wichtigsten Funktionen von Performance Max Kampagnen. Sie dienen als Hinweis für den Google Algorithmus und helfen, die Anzeigen so auszusteuern, dass sie die bestmögliche Zielgruppe erreichen.

Dabei sind sie allerdings keine echte Kontrolle, sondern nur eine Möglichkeit, auf das automatisierte Targeting einzuwirken.

Das war die kurze Übersicht. Natürlich gibt es noch mehr dazu. Bist Du bereit? Dann los!

Was sind Zielgruppensignale?

Zielgruppensignale oder auf Englisch Audience Signals dienen dazu, dem Google Algorithmus relevante Zielgruppensegmente für die Asset Gruppe einer PMax Kampagne zu nennen. Sie basieren auf Eigenschaften und Verhaltensmustern von Nutzern.

Die bereitgestellten Signale fungieren hierbei dann als Grundlage für das automatische Targeting der Kampagne.

Ganz wichtig zu verstehen ist dabei, dass Audience Signals nur ein Hinweis für den Algorithmus sind, welche Zielgruppen mit der Kampagne angesprochen werden können. Du kannst damit aber nicht kontrollieren, wer am Ende tatsächlich Deine Anzeigen sieht.

Hier eine kleine Grafik, um das noch besser zu veranschaulichen:

Innerhalb einer Performance Max Kampagne kannst Du für jede Asset Gruppe eigene Zielgruppensignale hinterlegen.

Audience Signals sind kein echtes Zielgruppen-Targeting

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Audience Signals funktionieren nicht wie das Zielgruppen-Targeting, dass wir von anderen Kampagnentypen, wie z.B. Display kennen.

Sie sind lediglich ein Hinweis für den Google Algorithmus, damit er auf der Suche nach den besten Zielgruppen nicht von Null starten muss. Der Algorithmus kann und wird dabei aber über die definierten Grenzen hinaus gehen und auch Zielgruppen, die nicht in den Signalen enthalten sind, mit Anzeigen ansprechen.

Diese Zielgruppensignale gibt es

Performance Max Kampagnen werden laufend weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es eigentlich 2 verschiedene Signaltypen:

  • Suchthemen (engl. Search Themes)

  • Zielgruppensignale

Was hat es damit auf sich?

Suchthemen bzw. Search Themes

Nachdem auch Performance Max Kampagnen vor allem im Suchnetzwerk mit Such- und Shopping-Anzeigen aktiv sind, spielen natürlich auch hier die richtigen Suchanfragen bzw. Keywords eine wichtige Rolle.

Um dem Algorithmus zu signalisieren, für welche Suchanfragen Dein Angebot relevant ist, kannst Du in jeder Asset Gruppe bis zu 25 verschiedene Suchthemen angeben.

Zielgruppensignale

Neben den Suchthemen kannst Du Zielgruppensegmente angeben, für die das Angebot in der jeweiligen Asset Gruppe relevant ist.

Screenshot

Dabei gibt es die folgenden Kategorien:

  • Selbst erhobene Daten:
    An dieser Stelle kannst Du Zielgruppen auswählen, die z.B. bereits mit Deiner Website interagiert haben. Das können Remarketing-Listen (Google Remarketing Tag oder GA4 benötigt) oder auch Kundenlisten sein.

  • Interessenszielgruppen:
    Hier kannst Du verschiedene vordefinierte Segmente auswählen, welche mittels Google’s großer Menge an Daten erstellt wurden. Die Segmente sind in 4 Kategorien aufgeteilt. Zusätzlich kannst Du auch selbst Segmente auf Basis von Nutzereigenschaften erstellen.


  • Kaufbereite Zielgruppen (In-Market): In dieser Kategorie werden Nutzer auf Basis ihrer letzten Kaufabsicht einsortiert.

  • Lebensereignisse (Life Events): Hier kannst Du Nutzer in wichtigen Lebensereignissen, wie z.B. Umzug, Schulabschluss oder Hochzeit erreichen.

  • Detaillierte demografische Merkmale: Hier basieren die Segmente auf langfristigen Faktoren, wie dem Ehestatus, der Ausbildung oder des Arbeitgebers.

  • Gemeinsames Interesse (Affinity): Die Segmente basieren auf langfristigen Gewohnheiten oder generellem Interesse. Im Gegensatz zu kaufbereiten Zielgruppen muss hierbei kein akuter Bedarf bestehen.

  • Demografische Merkmale:
    Hier finden sich die bekannten demografische Targeting-Optionen Geschlecht, Alter, Elternstatus und Einkommen.

Die Vorteile von Audience Signals

Die Verwendung von Zielgruppensignalen bei Performance Max Kampagnen ist optional. Die Kampagnen können auch ohne funktionieren.

ABER mit den richtigen Signalen kannst Du dem Google Algorithmus einen Vorsprung geben und schon schneller und gezielter die relevante Zielgruppe erreichen.

Hier ein kurzer Überblick zu den wichtigsten Vorteilen:

  • Präziseres Targeting:
    Wenn Du Zielgruppensignale hinzufügst, gibst Du dem Algorithmus schon zum Start wichtige Datenpunkte darüber, wer Deine optimale Zielgruppe ist.

    Ohne solche Signale muss Google zunächst selbst anhand Deiner Website und der Assets analysieren, für wen Dein Angebot geeignet ist. Hierzu wird eine große Bandbreite unterschiedlicher Zielgruppen getestet, was auch zu irrelevantem Traffic führt.

    Mit den richtigen Signalen stellst Du daher sicher, dass das Targeting von Anfang an präziser ist.

  • Effizientere Kampagnen:
    Mit den richtigen Signalen kannst Du besser beeinflussen, dass die PMax Kampagne relevante Zielgruppen anspricht. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Budget für nicht performante Zielgruppen eingesetzt wird. Eine Garantie dafür gibt es aber leider nicht.

  • Automatisiertes Targeting:
    Audience Signals dienen dem Algorithmus als Ausgangspunkt für die eigene Suche nach den besten Zielgruppen. Wenn Du also Zielgruppen hinzufügst, von denen Du bereits weißt, dass sie gut funktionieren, kann Google von da aus weiter eintauchen und weitere detaillierte Nutzersignale sammeln und das Targeting automatisiert verfeinern.

Zielgruppensignale richtig aufsetzen – 4 hilfreiche Tipps

Grundsätzlich geht es bei den Zielgruppensignalen darum, die bestmögliche Zielgruppe für die jeweilige Asset Gruppe zu definieren. Im besten Fall sollten die Texte, Bilder, Videos und Produkte also genau zur ausgewählten Zielgruppe passen.

Faustregel hierfür: Füge alle geeigneten Suchthemen und Zielgruppen-Eigenschaften hinzu.

Hierfür gibt es ein paar hilfreiche Tipps, die ich Dir gerne mitgeben möchte:

1. Nutze Deine Daten

Beim Aufsetzen der Audience Signals solltest Du bestenfalls nicht auf Deine eigenen Vermutungen bauen, sondern die Daten aus Deinem Account nutzen.

Gucke Dir dafür an, welche Zielgruppen, demografische Eigenschaften und Keywords in Deinen anderen Kampagnen gut funktioniert haben und füge sie zur PMax Kampagne hinzu.

2. Nutze die Power des Remarketings

Performance Max Kampagnen agieren nicht nur im gesamten Google Netzwerk, sie fungieren auch als Remarketing Kampagne.

Als eines der wichtigsten Zielgruppensignale solltest Du daher Deine Remarketing Zielgruppen hinzufügen.

Diese Zielgruppen sind besonders effektiv, da sie genau die Nutzer enthalten, die ja bereits mit Deinem Unternehmen interagiert haben. Das hilft Google dabei, die Eigenschaften Deiner idealen Kunden besser zu verstehen.

Die Remarketing Zielgruppen kannst Du daher in jedem Deiner Audience Signals hinterlegen.

3. Nutze nur sehr präzise Suchthemen

Für jede Asset Gruppe kannst Du bis zu 25 verschiedene Suchthemen angeben. Hierbei solltest Du darauf achten, dass die hinterlegten Suchthemen nicht zu generisch sind.

Beispiel: Deine Asset Gruppe bewirbt Laufschuhe für Frauen.

In diesem Fall solltest Du nur Suchthemen verwenden, die nur für die Produktgruppe relevant sind:

“Laufschuhe für Frauen”, “Frauenlaufschuhe”, “Running Shoes Frauen”, “Damenschuhe zum Joggen”

Vermeide es aber generische Suchthemen wie z.B. “Schuhe” zu verwenden.

Konzentriere Dich bei den Suchthemen also mehr auf die Qualität statt Quantität. Du musst nicht unbedingt 25 Begriffe angeben.

4. Erstelle benutzerdefinierte Segmente

Neben den vorgefertigten Zielgruppensegmenten, kannst Du in Google Ads auch eigene Segmente anlegen, die genau auf Dein Angebot zugeschnitten sind.

Diese Option findest Du bei den Audience Signals unter den Interessenszielgruppen:

Falls Du noch kein Segment erstellt hast, kannst Du einfach auf das blaue Plus klicken. Im nächsten Schritt kannst Du dann ein eigenes anlegen.

Hierfür gibt es bei Performance Max Kampagnen 3 Eigenschaften, die Du auswählen kannst:

  • Interessen und Kaufabsichten:
    Hier kannst Du ähnlich wie bei den Suchthemen Begriffe eintragen, für die sich das Zielgruppensegment interessiert oder Kaufabsichten hegt.

  • Personen, die Arten von Websites besuchen:
    Hier kannst Du URLs eintragen, die relevant für Deine Zielgruppe sind. Es bietet sich z.B. an, die Websites Deiner Wettbewerber hier einzutragen.

  • Personen, die Arten von Apps verwenden:
    In manchen Bereichen kann es auch hilfreich sein, Personen anhand der Apps, die sie verwenden, anzusprechen. So könntest Du bei einer Zielgruppe für Laufschuhe für Frauen z.B. Nutzer von Fitness-Apps ansprechen.

Audience Signals und die Asset-Gruppen-Struktur

Eine Performance Max Kampagne gibt einem nicht viele Ansatzpunkte, an denen wir die Kampagne beeinflussen können. Einer der wenigen sind die Asset Gruppen, die wir mit passenden Audience Signals erstellen können.

Was ist hierbei dann also das richtige Vorgehen?

Grundsätzlich solltest Du Deine Asset Gruppen immer anhand sinnvoller Unterkategorien Deiner Kampagne erstellen.

Das können detaillierte Produktkategorien, unterschiedliche Vorteile Deines Angebots oder eben auch verschiedene Zielgruppen sein.

Bei einer Gruppierung nach Zielgruppen ist es allerdings wichtig, dass die Unterscheidung nicht nur auf der Ebene der Audience Signals stattfindet. Denn diese sind ja nur ein Hinweis für Google und keine echte Kontrolle.

Wenn Du unterschiedliche Zielgruppen ansprechen willst, musst Du also auch jeweils passende Texte, Bilder und Videos verwenden.

Falls Du mehr zu dem Thema lesen willst, empfehle ich Dir diesen anderen Artikel:
Asset Gruppen für PMax richtig strukturieren

Wie kannst Du Zielgruppensignale optimieren?

Wenn Deine Kampagne schon genug Daten gesammelt hat, findest Du in den Insights bzw. Statistiken die Zielgruppen, welche überproportional viele Impressionen, Klicks oder auch Conversions generiert haben – kurz gesagt:

Die Zielgruppen, die überdurchschnittlich gut auf Deine Anzeigen reagieren.

Hier ein Beispiel:

In dieser Auswertung solltest Du nach Zielgruppen-Segmenten Ausschau halten, die gut funktionieren, aber noch nicht als Signal zur Kampagne hinzugefügt wurden. Ob das der Fall ist erkennst Du an der Markierung neben der Zielgruppe:

  • Signal (Blau): Diese Zielgruppe wird bereits als Signal verwendet
  • Optimized (Grün): Diese Zielgruppe wurde vom Algorithmus identifiziert und funktioniert gut.

Bei letzteren wirst Du oft Zielgruppen finden, die nicht direkt mit Deinem Angebot in Verbindung stehen oder an die Du nicht gedacht hast – und das ist auch genau die Stärke von PMax.

Wenn Du in Deiner Auswertung neue Zielgruppen findest, die besonders gut funktionieren, solltest Du sie als Zielgruppen Signal zur Kampagne hinzufügen. Dies erhöht die Chance, dass sich der Algorithmus noch mehr auf performante Zielgruppen fokussiert.

Im oberen Beispiel würde ich z.B. die Zielgruppe der “Homeschooling Parents” zu den Zielgruppen Signalen hinzufügen.

Wichtig: Wenn möglich solltest Du Dich dabei auf Zielgruppen fokussieren, die Conversions generieren. Dafür solltest Du sicherstellen, dass Dein Conversion-Tracking richtig funktioniert. Das ist essentiell wichtig für den Erfolg mit PMax Kampagnen.

Falls Du mehr darüber wissen willst, wie Du Deine Performance Max Kampagnen optimieren kannst, solltest Du Dir diesen Post ansehen:

PMax Kampagnen optimieren: 16 Tipps für maximalen Erfolg

Audience Signals Fazit

Abschließend kann man sagen, dass die Audience Signals für Performance Max Kampagnen sehr hilfreich sind, um dem Google Algorithmus schon zum Start der Kampagne die richtigen Impulse zu geben.

Die Zielgruppensignale sind aber kein allmächtiges Tool, mit dem man die Performance der Kampagne extrem beeinflussen kann – bzw. ist es schwer den Effekt direkt nachzuvollziehen.

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Deine Kampagne ein Erfolg wird, würde ich Dir aber natürlich trotzdem empfehlen für jede Deiner Asset Gruppen, passende Signale zu hinterlegen. Folge dafür einfach den Tipps aus diesem Post.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen und wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Kampagnen!

Work smart – Clicks in Mind


Hi, mein Name ist Thimo Hofner. Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren im Online Marketing als Google Ads Manager. Über viele Kurse, Weiterbildungen und vor allem die Arbeit mit vielen verschiedenen Kunden habe ich die besten Strategien für den Erfolg mit Google Ads gelernt. In meinem Blog und auf YouTube teile ich mein Wissen, um Dir zu mehr Online-Marketing-Erfolg zu verhelfen.

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